Laudatio:
Verehrte Freunde von Kunst und Kultur,
zum ersten Mal hat die K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e einen Kunstpreis verliehen.
Die K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e ist 2011 ins Leben gerufen worden, um der Mitverantwortung der Bürger und der Wirtschaftsunternehmen von Stadt und Region einen Weg zu eröffnen und um ihnen aufzuzeigen, dass eine umfassende Gestaltung und Förderung des kulturellen Lebens in Stadt und Region möglich, erstrebenswert und sinnvoll ist.
Dieser Verantwortung haben sich sowohl die Gründungsstifter, als auch private und institutionelle Sponsoren mit finanzieller und ideeller Unterstützung gestellt.
So wurde es möglich, erstmals für Itzehoe und die Region einen Kunstpreis für junge Künstlerinnen und Künstler auszuloben, und zwar im Jahre 2013 für Malerei.
Mit großer Freude vergibt die K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e diesen Preis im Jahre 2013 an
Cora Sachs,
die eine enge Bindung an Itzehoe hat.
Mit der Publikation dieses Katalogs erfüllt die K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e zugleich einen weiteren ihrer Stiftungszwecke: die unmittelbare Förderung von Kunstschaffenden, indem die teilweise bisher unveröffentlichten Werke der Künstlerin auf diese Weise einem breiteren Publikum bekannt gemacht werden.
Mit Cora Sachs wurde eine junge Künstlerin ausgezeichnet, deren vielfältige künstlerische Ansätze bereits aus den hier abgebildeten Werken zu ersehen sind. Und ihre weitere Entwicklung mit der Preisvergabe fördernd unterstützen zu können war Wunsch und Anliegen der K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e .
Cora Sachs hat nach ihrem Abitur am Sophie-Scholl-Gymnasium in Itzehoe an der Hochschule für Angewandte Kunst in Hamburg ein vierjähriges Studium für Kostümdesign absolviert und 2010 mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen.
Die Malerei ist, wie Cora Sachs es selbst sagt, die Basis für ihr gesamtes Theaterschaffen, zu dem sie sich 2011 mit der Aufnahme eines zweiten Studiengangs, nämlich dem der Schauspiel-Theater-Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, entschlossen hat.
Nach wie vor sind dabei aber ihre wichtigsten Ausdrucksmittel „Pinsel und Stift“. Was sie damit zu Papier bringt, löst eine Wechselwirkung aus: Sie lässt sich davon überraschen und inspirieren.
Die Marburger Sommerakademie für Bildende Kunst hat bereits der Siebzehnjährigen die Augen geöffnet für die „Faszination Mensch“, für Bewegung, Anatomie, Gestalt und hat sie in die Kunst der malerischen Umsetzung eingeführt.
Einen konkreten Anstoß zur Beschäftigung mit Kostümen, zum Malen und Zeichnen von Figurinen hat das theater itzehoe gegeben: im Rahmen der JugendKulturWochen 2005 bis 2008, in denen Cora Sachs jeweils die Kostüm- und Bühnenbildgestaltung übertragen worden war, kam sie, damals noch Schülerin, erstmals mit professioneller Theaterarbeit in Berührung.
Hospitanzen am Thalia Theater in Hamburg bestärkten den Entschluss, sich für den Studiengang „Kostümdesign“ zu entscheiden.
Bei weiteren Aufenthalten im Rahmen der Marburger Sommerakademie hat die Studentin erneut den Schwerpunkt auf Malerei gelegt.
Einen ähnlichen Ansatz fand Cora Sachs auch während ihres Studiums bei Professor Reinhard von der Thannen, der ihre Arbeit förderte und ihr auch genügend Raum zum Experimentieren und Entdecken gab. Dabei stand eine intensive Auseinandersetzung mit Farbe und Körper an vorrangiger Stelle. Und immer wieder war die Malerei die gesicherte Basis, von der sie ausgehen konnte.
Ein weiterer künstlerischer Entwicklungsschritt führte von der „Faszination Mensch“ als Abbildung zum Menschen selbst, zu Konstellationen im Raum, zu Figuren und ihren Haltungen.
Gleichzeitig entdeckte Cora Sachs weitere gestalterische Möglichkeiten für sich: Das Bemalen und Bedrucken von Stoffen nach eigenen Entwürfen für Kostüme, das Entwerfen von Masken, der Bau von Figuren.
Was sich zunächst vorsichtig Bahn brach, wurde im Auslandssemester an der Magyar Képzömüvészti Egyetem (der Hochschule der bildenden Künste) in Budapest mit dem Schwerpunkt „Bühnenbild und Figurentheater“ Gewissheit: Die Kostümbildnerei allein werde ihren Möglichkeiten nicht gerecht. Cora Sachs wollte die Bilder in ihrem Kopf und die, die sie aufs Papier gebannt hat, eigentlich bewegen. Menschen und Figuren wollten bewegt und realisiert werden.
Konsequenterweise wurde ihre Abschlussarbeit ein „Gesamtkunstwerk“: In einer eigenen Inszenierung konnte sie künstlerisch alles umsetzen und alle bisher erworbenen Fähigkeiten miteinander vereinen. Mit dieser ist sie 2011 zum „150% made in Hamburg Festival“ eingeladen worden und hat damit den Publikumspreis gewonnen.
Die Malerei aus „Basis-Kunst“, das Kostümbild als farbiger Ausdruck und die Theater-Regie als Möglichkeit, dreidimensional zu denken und zu arbeiten, binden sich nun zu einem bemerkenswerten Dreiklang zusammen.
Cora Sachs selbst beschreibt das so:
„Mit der Malerei kann ich intime Vorgänge oder Gefühle, die schwer mit Worten zu beschreiben oder auszudrücken sind, den Schauspielern nahe bringen. Diese Bilder lösen viel aus und inspirieren
den Schauspieler zu eigenen Ideen und Vorstellungen.
Das Kostümbild und die Regie ermöglichen mir die formale und inhaltliche Verdichtung meiner künstlerischen Ideen. Hier kann man eine Verbindung aus Bildelementen, Menschen, Sprache und Raum
schaffen. Ein Spiel auf der Grenze zwischen Realität, Fiktion und Absurdität.“
Ihre Bilder und Zeichnungen sprechen eine beredte Sprache.
Dafür gebührt Cora Sachs der Kunstpreis 2013 der K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e .
Die ihr verliehene Urkunde hat folgenden Text:
Kunstpreis der K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e
Die K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e verleiht den Kunstpreis des Jahres 2013 für Malerei an
Cora Sachs
geboren am 31. Oktober 1986 in Hagen, NRW,
in Anerkennung der frühen Könnerschaft, die sie mit ihren Arbeiten unter Beweis gestellt hat, und zu weiterer Förderung.
Itzehoe, 22. Februar 2013
Die Jury
Friedel Anderson
Dr. Heino Hebbeln,
Rainer Martens
Der Preis war mit 2.500 € dotiert.
Der zum Preis von 5,00 € erschienene Kunstkatalog ist über die K u l t u r S t i f t u n g I t z e h o e käuflich zu erwerben.
Dr. Mechtild Hobl-Friedrich
Vorstandsvorsitzende